Wie wir Strategy Pirates® die kommenden 18 Monate prognostizieren 

Alter schützt vor Torheit nicht (will heißen: auch mit 80 Jahren, kann ein jeder von uns noch richtig Mist bauen). Und: große Firmennamen… ja die, die wiederum schützen eben auch nicht vor der Insolvenz. Ob Goertz, Arko/Hussel/Eilles oder Peek & Cloppenburg. Auch die “Großen” sind in der jetzigen Wirtschaftswelle keine “Big Wave Surfer” mehr und von der Insolvenzgefahr betroffen. Die schlechte Nachricht vorweg: es wird noch mehr Firmenpleiten geben, die gute Nachricht: dafür werden zunächst weniger Privatinsolvenzen zu verzeichnen sein. 

Immer mehr deutsche Firmen haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen  

Der Bekanntheitsgrad des Firmennamens, schützt definitiv nicht vor der Insolvenz und die wirtschaftliche Gefahren-Lage bleibt uneinheitlich. Branche ist nicht gleich Branche. Derzeit besonders betroffen sind zum Beispiel das Baugewerbe oder Krankenhäuser, weniger betroffen sind Unternehmen aus der Energie-Wirtschaft.  

Strategy-Pirates® prognostizieren Insolvenzwelle 

Entgegen zögerlichen Prognosen sprechen wir Klartext. Wir von den STRATEGY PIRATES® gehen von einer Insolvenzwelle aus.

Dabei, das ist zu berücksichtigen, werden wir hier keinesfalls auf Boulevard-Niveau schwarzmalen oder mit erhobenem Zeigefinger süffisant lächeln und sagen: “Wir haben´s euch ja gesagt!”. So sind wir einfach nicht.  

Die STRATEGY PIRATES® suchen lieber auf Augenhöhe den Diskurs. Also schreiben Sie uns gerne Ihre Sicht der Dinge in die Kommentare. Vielen Dank! 

Übrigens gibt es auch keine festgelegte Definition oder spezifische Prozentsätze, die eine Insolvenzwelle als solche definieren. Die Einstufung zu einer Insolvenzwelle hängt beispielsweise vom Zeitraum, von der Branche und regionalen Besonderheiten ab. Kommt es zu einem signifikanten Anstieg ab 20 Prozent oder mehr, ist von einer Insolvenzwelle die Rede, weil dies eine bemerkenswerte Abweichung von der Norm ist. Viele erinnern sich bestimmt noch an die letzte Insolvenzwelle – diese erfasste Deutschland in den Jahren 2008 bis 2010 infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. 

Also, wo bilanzierte Zahlen aktuell vielleicht noch grün leuchten, schalten wir vorsorglich den Denkerkopf ein. Den Startschuss zum Straucheln in Form einer Stakeholder-Krise riechen wir 80 Meilen gegen den Wind. Krisenstadien richtig einzuordnen und Wirkmechanismen innerhalb dieser Krisenstadien zu erkennen sind unser Daily Business – das klingt, so niedergeschrieben, vielleicht für den ein oder anderen vermessen, ist jedoch definitiv eine unserer Kernkompetenzen in der Beratung.  

Es ist davon auszugehen, dass sich Tektonische Platten bereits gesenkt haben und sich der Tsunami, da draußen auf dem Meer, bereits aufbaut.  

Woran wir das fest machen?

Nun, wir beobachten Märkte, wir sind nah an unseren Zielgruppen, pflegen sowohl den Austausch als auch Zusammenkünfte und wir sehen zudem die Zeichen der Zeit. Rosig sieht dabei anders aus…  

Branchenübergreifend müssen mittelständische Unternehmen derzeit die einst geflossenen Corona-Hilfen zurückzahlen, Beträge, mit denen bis dato fest kalkuliert wurden, wandern nun von rechts nach links, vom Haben ins Soll und damit in den Forderungs-Topf. Diverse Anspruchsgruppen üben zusätzlich Druck aus, das erste Krisenstadium im Unternehmen, die klassische Stakeholder-Krise winkt drohend.

Und als ob das nicht genug wäre... Viele Unternehmen haben erschwerend schlichtweg die Zeit verpennt, auf den rollenden Zug der Onlinemärkte und Digitalen Arbeitswelt aufzuspringen.

Dabei machen es Giganten, wie Tesla vor: Alles easy, bestell sogar dein Vehikel einfach online. Was zunächst niemand glaubte, funktioniert hervorragend. Und wir halten an dieser Stelle fest: Die Verkaufsstrukturen haben sich stark verändert. 

Der Wandel der Zeit 

Hier ein weiteres Beispiel in Sachen Mobilität zum munteren Aufhorchen:

Der Vorstand von Mercedes-Benz will seine konzerneigenen Niederlassungen in Deutschland verkaufen. Betroffen wären etwa 80 Betriebe mit rund 8.000 Mitarbeitern. Hintergrund: Es müssen wieder große Mengen Geld in die Kassen kommen.

Mitten im Wandel befinden sich ebenfalls die Personalstrukturen.

Gefragt sind sowohl in der Automobilbranche, wie in vielen anderen Branchen auch, die Produktspezialisten. Zusätzliches Problem der deutschen Autoindustrie: viele Hersteller haben die Umstellung auf Elektromobilität regelrecht ausgesessen. Dabei ist die deutsche Autoindustrie weltweit anerkannt und führend in Ingenieursleistung & Qualität, dennoch gilt aber auf den internationalen Märkten ebenso: die Welt gehört den Schnell-Handelnden – der Kuchen wird anhaltend chinesisch geteilt! 

Deutsche Autohersteller stell(t)en sich – viel zu spät – darauf ein, vom Hersteller von Karossen und Verbrennermotoren mit angehängter Software zum Softwarehersteller mit angehängtem Mobil zu erwachsen.  

Wir sehen die Konsequenzen schon längst! 

Unter Berücksichtigung der Nahrungskette blicken wir als Unternehmensberatung auf die Auswirkungen für den Mittelstand. In der Beratung bekommen wir, frisch serviert, auf den Teller: bereits jetzt befinden sich die Zulieferer der Automobilindustrie inmitten der Krise und der daraus resultierenden  Restrukturierung und Konsolidierung.
 

Vielfältige Verschiebung der bestehenden Strukturen  

Wir halten an dieser Stelle fest: Märkte, Bedarfe und Gepflogenheiten haben sich stark und zudem vielfältig verändert. Das ist nicht so sehr des Deutschen Gangart. Corona bescherte uns eine massive Beschleunigung in der Online-Vermarktung und es wurde nicht besser, denn zusätzlich ist die KI als Zweit-Tender vorwärtsziehend auf dem Vormarsch 

Der Blick nach vorne:
#Resilienz: Wir müssen uns an Krisen gewöhnen und mit ihnen arbeiten
 

Es gibt weder eine Rückkehr in das Jahr 2019, in dem wir eine relativ normale Konjunktur mit einem nicht besonders ins Auge fallenden Konjunkturzyklus hatten, noch eine Branchensicherheit oder den Namensbonus.

Es wird rappeln im Karton, und zwar nicht für einen kurzen Zeitraum, nicht für einen Winter, sondern für die kommenden Monate, vielleicht auch Jahre.

Dabei kommt es noch nicht mal darauf an, ob ein Unternehmen eine lange Geschichte hat oder gerade erst neu gegründet wurde. Die Unternehmenskrise ist und bleibt eine Gefährdung für das Fortbestehen vieler Unternehmen (oder eines Geschäftsbereiches dieses Unternehmens), die nur durch ein systematisches Krisenmanagement zu bewältigen sein wird. 

Verlass-Zeiten müssen nicht zwangsläufig zu Verlassens-Zeiten werden 

Sicher ist die Krise.

Sicher ist die Welle.

Es kommt nur darauf an, wie sie ein jeder von uns zu reiten weiß. Es zählt die Anpassungsfähigkeit. Ob und in welcher Krisenphase sich Ihr Unternehmen befindet, analysieren wir gemeinsam.

 

Unser Fazit:

Was für mittelständische Unternehmer in Krisenzeiten besonders zählt, sind

  • Innovationskraft,
  • Resilienz – auch finanziell –
  • Eine klare Vision und Strategie verbunden mit vorgelebten Werten und vor allem:
  • Flexibilität in Kombination mit sehr schnellem Handeln.

 

Das Festhalten an althergebrachten Dingen und Verhaltensweisen, die die letzten 20 Jahre geklappt haben, ist nicht das Allheilrezept. Genauswenig wie das Folgen eines jeden Trends.

Wichtig für die nächsten Monate und Jahre wird daher (wieder)

  • der generalistische Blick auf die Unternehmen,
  • übergreifende, prozessorientierte Denkweise:
    Alles was ich in einfachen Prozessen beschreiben kann, kann ich auch in (digitalen) Prozessen einfach abbilden
  • Verstehen der Unternehmens-Prozesse von A-Z
    (Kunde droht mit Auftrag bis hin zu er hat seine Rechnung bezahlt…)
  • Verstehen der Bedarfe der eigenen (Ziel-)Kunden
    Die Motivation sollte dabei sein: Wie kann ich meinem Kunden heute und in Zukunft ein Problem lösen… und nicht: was kann ich ihm jetzt verkaufen, weil ich zuviel davon auf Lager habe.

Die Statistik zeigt die zehn größten Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Jahr 2023 nach Anzahl der betroffenen Beschäftigten. Als die Peek & Cloppenburg KG im März 2023 Insolvenz angemeldet hat, beschäftigte das Unternehmen rund 6.600 Beschäftigte. Nach einem Wechsel in der Unternehmensführung und den Abbau von Arbeitsplätzen konnte das Unternehmen neu aufgestellt und das Verfahren Anfang Oktober abgeschlossen werden. Quelle: Destatis

Einen schönen Wochenausklang mit vielen neuen Denkanstößen.

 

Übrigens: Heute haben wir, weil das Thema so vielschichtig ist, mal alle Hashtag-Begriffe zugelassen, die uns das System vorgeschlagen hat. Als Impuls-Unterstützer sozusagen.

#Esrappeltimkarton #EinRuckgehtdurchdenMittelstand #Insolvenzvermeiden #Wiewirauchheutenochmitcoronaauswirkungenkaempfen #DrohendeInsolvenz #Stakeholderkrise  #unternehmensberatungmittelstand #RestrukturierungimMittelstand #denkmaldruebernach #changemanagement #germanangst #strategypriates

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Autor:

Steffen Moldenhauer

Captain @ STRATEGY PIRATES

Autorin:

Judith Baldes

Judith @ STRATEGY PIRATES