“I don´t care – I love it!”
Wie wir heute Mitarbeiter gewinnen & halten können – von der “Generation X” hin zur “Generation Alpha”
Es hat echt lange gedauert, bis auch der Letzte verstanden hat, dass ein hierarchischer Führungsstil heute keine treuen Mitarbeiter mehr hinter dem Ofen hervorlockt.
Veränderte Bedarfe
Was in den 2000-Jahren als zarte zwischenmenschliche Welle im Führungsstil berücksichtigt wurde, den Arbeitnehmer zum Beispiel gelegentlich mal zu fragen, wie´s so geht, gehört heute zum guten und erforderlichen Ton & Tun. In der Unternehmensführung zählt nicht mehr nur der Blick durch die wirtschaftliche, sondern eben auch zusätzlich der Blick durch die menschliche Brille.
Alte weis(s)e Männer der Nachkriegs- und Leistungs-“Generation X”, die bisher so manches Mal denken mochten “Der soll erst einmal was im Unternehmen leisten, bevor er Forderungen stellt!” sind nun um so mehr gefordert, sich selbst im Führungsstil-Spagat zwischen Tugendbewahrer, Wirtschaftsdenker und Kumpeltyp zu üben.
Seitenwechsel
Aber, wie sieht es auf der anderen Seite aus? Was möchte denn ein Arbeitnehmer von Heute überhaupt? Womit identifiziert er sich? Was braucht ein Arbeitnehmer, um fröhlich pfeifend anhaltend seine gute Leistung in ein Unternehmen einzubringen?
Nur zu gerne stellen wir STRATEGY PIRATES® kontroverse Fragen, die ein Jeden zum Nachdenken bewegen mögen. Das machen wir, um den Focus auf den tatsächlichen Ist-Zustand zu lenken und sicherlich schwenken wir auch hier wieder die Red Flag und schmettern dabei unseren diesjährigen Wachmachruf “Wir sind hier nicht bei “Wünsch-dir was”, sondern bei “So-isses!”” (Was übrigens nichts anderes heißt als: “Leute, nehmt an, was IST. Hört auf zu jammern und zu beklagen, wie es einmal war. Nehmt die Dinge an und arbeitet mit den Gegebenheiten. Das gilt auch in Sachen Personalfindung und Personalstammerhaltung”)
Und ist es an dieser Stelle nicht elementar wichtig, sich zunächst bewusst zu machen, wie die heutige Arbeitnehmergeneration, die “Gen Z” und “die Millennials”, die heute immerhin 50% der Workforce ausmachen, überhaupt ticken? Kleiner Side-Fact: Im Jahr 2030 werden es sogar 75% sein. Also, sind doch die ersten analysierenden Fragen absolut berechtigt, was den Arbeitnehmer von Heute und Morgen anspricht? Worauf legt er Wert, worin erkennt er Wert?
Zur Definition und zum Klugscheißen am Rande – so staffeln sich die Generationen im Überblick:
- Oldie, but Goldie, die alten weis(s)en Männer aus der “Generation X”, das sind die Jahrgänge zwischen 1965 und 1980.
- Diejenigen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden, werden im Allgemeinen als die “Generation Y/ Millennial Generation” angesehen (in diesem Jahr 2024 sind Millennials also zwischen 28 und 45 Jahre alt).
- Die derzeitigen Berufsstarter, die der “Generation Z (Zoomer)”, kurz “Gen Z” angehören, sind in der Regel diejenigen, die zwischen 1997 und 2010 geboren wurden.
- und die neueste Generation, die zukünftigen Arbeitnehmer werden in der “Generation Alpha” zu finden sein, das sind die Jahrgänge zwischen 2011 und 2025.
Soweit. So gut. Und somit ist der Exkurs “Wissen vor Acht” hiermit auch schon beendet.
Fühlt euch von Herzen Willkommen ihr “Millennials & Gen Z-ler“
“I don´t care – I love it” – das war einer der Smash Hits der Millennial Generation. ”You’re on a different road, I’m in the Milky Way” – eine klare Abgrenzungs-Aussage einer Generation, die wie so viele vor ihr, auf keinen Fall so sein möchte, wie die ihrer Eltern. Immer nur schuften, Reichtum erschaffen und nix vom wahren Leben haben? Nö, danke, lass man stecken. Chill mal dein Leben, Alter.
Höher, schneller, weiter vs. Happy-sein und in Erfüllung gehen. Weg von der Anpassung, hin zur Selbstverwirklichung. Millennials investieren in sich selbst und lieben es ein Leben nach dem Motto zu führen: wenn du JEDERMANN happy machen möchtest, sei kein Leader, sondern verkaufe Eiscreme. Dabei ist die Wechselbereitschaft dieser Generation prinzipiell, um Erfüllungs-Ziele zu erreichen, enorm hoch – im Job, in der Partnerschaft, sogar in der Wahl des Landes, in dem sie leben und arbeiten möchten.
Ist das prinzipiell eine schlechte Lebenseinstellung?
Wohl eher nicht. Spätestens auf dem Sterbebett, sagt jeder Zweite “Ach, hätte ich doch nicht so viel in meinem Leben gearbeitet!” (Unser Buchtipp an dieser Stelle: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen von der australischen Schriftstellerin Bronnie Ware). Dumm nur, dass diese Lebenseinstellung zum wirtschaftlichen Pressing so ganz und gar nicht passen will. Es birgt aus Sicht der “Generation X” die Gefahr, dass sich wirtschaftlicher Wohlstand und die Erfolge der Leistungsgesellschaft mit dieser Einstellung nicht mehr erhalten lässt.
Wir von den STRATEGY PIRATES® aber sind der Überzeugung: “Die Arbeitnehmer von heute, sind, wie sie sind. Jede Generation bringt andere, bringt neue Früchte hervor. Wir müssen das negative Narrativ über junge Leute überwinden und sie vielmehr in Lösungen einbinden. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, ein Teil der Lösung, ein Teil des Ganzen sein zu können. Millennials möchten sich nicht verbiegen, sie möchten ihre Träume verwirklichen, sie möchten aktiv gestalten. Unterm Strich möchten sie Verbindung spüren und leben. Zu Dingen, zu Menschen, zur Arbeit und zu der Umwelt, in der sie leben. Das müssen wir angerkennen und gezielt auf diese Haltung eingehen!”
Was heißt das nun für Arbeitgeber?
Die “Millennials” und die “Generation Z” gilt als neue treibende Kraft in Arbeitsformen und in Arbeits-Ductus. Wenn eine Aufgabe und eine Arbeitsumgebung das Vertrauen eines “Millennials” erreicht, zudem als attraktiv erscheint, bringt dies dem Unternehmen erhöhte Produktivität und Mitarbeiterbindung. Arbeitgeber sind gefordert Vertrauen zu generieren, denn das ist der Schlüssel zum Erfolg. Mehr als jede einzelne Generation vor ihnen, stellen die heutigen Arbeitnehmer das Vertrauen am Arbeitsplatz, sowie eine transparente Unternehmenskultur in den Vordergrund ihres Schaffens. “Millennials” sind beispielsweise 22-mal mehr dazu bereit in einer Firma zu bleiben, bei welcher Vertrauen einen hohen Stellenwert hat. Wo Feedback der Belegschaft nicht nur wahrgenommen wird, sondern wo es auch eine Veränderung/Verbesserung bewirken kann, wo eine interne Bottom-up-Kommunikation gepflegt wird, genau da baut sich ein “Millennial” sein Nestchen. 92 % von ihnen sagen, dass Wahrnehmung und Anerkennung ihrer Leistungen von Kollegen aus höheren Segmenten “wichtig” oder “sehr wichtig” seien.
In vielerlei Hinsicht wünschen sich “Millennials” und “Generation Z-ler“ ein direktes Feedback von den leitenden Mitarbeitern zu ihrer Arbeit, um sich mit ihnen verbunden zu fühlen. Dies ist wiederum eine gute Möglich für Arbeitgeber, sich selbst in Bindung zu bringen und gleichzeitig erfolgreichen Mitarbeitern ihren eigenen Wert zu spiegeln und die Produktivität und das Engagement zu steigern.
Auch für Unternehmen gilt: die Identität macht den Unterschied zu anderen Unternehmen. Es hilft also nicht, Mitarbeitern im Bewerbungsverfahren viel zu versprechen und in Aussicht zu stellen, wenn die erforderliche, offene Kultur nicht im Unternehmen gelebt wird – wie gesagt, die Wechselbereitschaft einer Generation Millennial ist enorm hoch.
“Die Unternehmer und Führungskräfte sollten bereits fest verinnerlicht haben, dass sie sich wesentlich intensiver auf die weichen Faktoren konzentrieren, wenn sie bei der Personalbeschaffung und -auswahl erfolgreich sein wollen. Oftmals ist das Einfache das Wichtigste: die Wertschätzung und die Qualität der Zusammenarbeit zu betonen. Aber gerade diese “einfache” Aufgabe kann für Führungskräfte viel schwieriger sein, als zum Beispiel eine sicherlich unemotionale Aktion “Jahresabos für das Fitnessstudio” zu spendieren. Zudem ist gerade die “Generation X” noch wesentlich lobfreier geprägt worden, als die “Millennials & Gen Z-ler“. Das Loben und Hervorheben vom Positiven liegt nicht in der DNA der “Generation X”, sondern vielmehr gegenteilig ein tief verwurzelter Leistungsgedanke einer Nachkriegsgeneration.
Zufriedene Mitarbeiter – so geht’s:
Organisation tun gut daran, ihre Mitarbeiter zu befragen. Halli-hallo-wie-geht´s denn so?! Was motiviert dich? Was läuft gut, was läuft nicht gut, worin siehst du Mehrwerte, wie wohl fühlst du dich mit deinen Aufgaben, was würde deinen Arbeitsplatz attraktiver, deine Arbeitsinhalte spannender und überhaupt was würde dich zufriedener und erfüllter machen?
Kehren vor der eigenen Haustüre – Na? Wie sieht´s in Ihrem Unternehmen aus?
Am wichtigsten ist es folglich, dass die Grundlagen in Ihrem Unternehmen stimmen: Dazu gehören, (nicht nur) für Millennials & Gen-Zler die folgenden Punkte:
- ein guter kollegialer Zusammenhalt
- eine transparente Firmenpolitik
- ein respektvolles und anerkennendes Vorgesetztenverhalten (und diese Anerkennung sollte nicht nur durch Belohnungssysteme, sondern vor allem auch informell durch die direkte Führungskraft ausgesprochen werden)
- ein faires Gehalt
sowie, last but not least,
- ein attraktives Arbeitsumfeld
- und die Sicherheit des Arbeitsplatzes
Unser Tipp: Kommen Sie hinter Ihrem Schreibtisch hervor. Gehen Sie raus aus der Distanz. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes ein. Beziehen Sie sich auf sie. Gehen Sie in Beziehung zu ihnen. Binden Sie Mitarbeiter aktiv ein. Seien Sie selbst offen für Ihr Umfeld.
“Millennials” und “Gen Z-ler” wollen Verantwortung übernehmen und etwas im Unternehmen bewegen, wenn sie etwas emotional in ihrem Tun erreicht. Sie wollen sich selbst weiterentwickeln und einen Beitrag zum Unternehmen leisten, sie wollen Leistung nicht nur aus monetären Gründen erbringen, sondern zusätzlich den Sinn in ihrem eigenen Handeln erkennen können.
Verwehren Sie Eigeninitiative auf keinen Fall, sondern begrüßen, unterstützen und bauen Sie diese aus! Nichts kann demotivierender sein, als wenn eigene Ideen und Engagement einfach so abgetan werden. Menschen wollen gesehen werden. Ebenso wichtig: achten Sie besonders darauf, dass Sie im Unternehmen auch wirklich leben, was sie kommunizieren. Nichts ist unattraktiver und abschreckender für “Millennials”, als leere Versprechungen, unehrliche Hintergedanken, Manipulation oder dauerhaftes “Honig-um´s-Maul-schmieren”. Ein transparentes Feedback, offen ausgedrückte Wertschätzung, aufrichtige Anerkennung, aber auch Entwicklungsvorschläge sollten stets völlig menschlich und auf Augenhöhe erfolgen.
Grundlegend wird ein respektvoller Umgang im Unternehmen und, dass Leistungen eines jeden Mitarbeiters, egal in welcher Position, ausgesprochen anerkannt werden Ihren Mitarbeiter eher zum Kommen und Bleiben ermutigen. Eine offene, kommunikative und respektvolle Unternehmens-kultur mit Teamgeist schafft zudem eine Gemeinschaft und ein starkes Zusammengehörig-keitsgefühl. Durch diesen Zusammenhalt identifizieren sich Ihre Mitarbeiter und wollen letztendlich nur Gutes, nämlich die Dinge gemeinsam voranbringen!
Übrigens, und nur um das auch klar zu stellen: Für eine gute Unternehmenskultur ist nicht nur der Arbeitgeber verantwortlich. Wenn Millenials und Generation Z offenen und konstruktiven Umgang miteinander einfordern, dann sollten sie auch offen mit konstruktivem Feedback umgehen. So ist z.B. Kritik, wenn sie konstruktiv vorgebracht wird, keine Beleidigung oder Herabwürdigung. Eher ist sie das Gegenteil: Die Vorgesetzten und die Kollegen haben sich Zeit genommen um über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken und diese im Gespräch zu platzieren. Das ist aus unserer Sicht oft die höchste Form der Wertschätzung. Sie hilft beim persönlichen Wachstum.
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