Mit ‘nem bunten Regenschirm durch den Monsun
Wie unsere Office-Queen mit schlechten News und unruhigen Zeiten umgeht
Die Ampel, Trump, Ukraine, Corona, dazu noch etliche Herausforderungen im Privaten und im Job. Leute, es ist zum Gruseln. Mir machen die derzeitigen Geschehnisse Angst. Ja, ich kann das ganz klar benennen: Sie machen mir Angst. Ebenfalls kann ich klar benennen, dass ich bei einem zu hohen Maß an Angst und Unwohlsein in die Vermeidung gehe, wobei das jetzt, so ausgedrückt, fast schon zu negativ klingt.
Es ist eher so, dass ich im Guten für meine Psychohygiene sorge. Ich hinterfrage seit ein paar Monaten meinen #Medienkonsum sehr kritisch. Bei der Masse an Hiobsbotschaften trieft und tröpfelt es nämlich allzu stetig in mein Gemüt. Da ist es nur noch ein kleiner Schritt einzuknicken oder in Trübsal zu versinken. Ich drehe daher gezielt am Zahnrad des Zulaufs, denn ich möchte ja ganz bewusst handlungsfähig bleiben.
Die #Nachrichtenflut überfordert!
Mich übrigens so richtig. Wobei es tatsächlich echt nicht so ganz einfach ist, News komplett aus dem eigenen Leben fernzuhalten, denn die Flut an Nachrichten findet, wie Wasser auch, stets einen Weg. Ein Bruchteil der neuesten Neuigkeiten erreicht mich eben doch und das finde ich als sozialer Mensch A) enorm wichtig und B) reicht mir der Bruchteil völlig aus.
Das aktive Meiden mache ich nun schon seit mehreren Monaten, auch im Büro der STRATEGY PIRATES®. Ich spüre, dass ich dadurch offen, interessiert, zugewandt und handlungsfähig bleibe. Das tut mir gut. Ich brauche meine persönliche Medienhygiene. Die gönne ich mir, um mir nicht die Stimmung verderben zu lassen, um ein Gefühl von Stress, Angst und Hoffnungslosigkeit im Keim zu ersticken.
Denn genau diese Gefühle hinterlässt die tägliche Müll-Ladung Nachrichten irgendwann, selbst bei mir als noch so hart gesottener Medienkonsumentin.
Dabei, das ist das irre daran, geht es der Menschheit so gut wie nie zuvor. Schauen wir zum Beispiel auf Langzeitdaten zur Kindersterblichkeit, zur allgemeinen Lebenserwartung oder Alphabetisierung, sie alle zeigen eine positive Entwicklung. Das negative Bild, das die Nachrichtenmasse formt, entspricht nicht der Realität. 24/7 mit News konfrontiert zu werden, macht eben was mit uns.
Die immense Nachrichtenflut bedingt ein negatives Weltbild und macht krank
Ich vermute jetzt mal frech und aus dem Bauch heraus, die Anzahl an Brennpunkt-Sendungen und Sondernachrichten-Formaten hat sich in den letzten Jahrzehnten garantiert verdreifacht. Ein Grund für mich, da mal genauer nachzuforschen.
Im Jahr 2020 gab es zum Beispiel allein 75 ARD Brennpunkt Sendungen zum Thema Covid in Deutschland. Dazu plus 12 Stück mit weiteren brennenden Themen, in Summe also 87 Stück!!! 1986 im Jahr der Tschernobyl Katastrophe waren es im ganzen Jahr insgesamt lediglich 11 Brennpunkte. Im Jahr 1989 des Mauerfalls waren es nur 10 Sendungen.
Und diese recherchierten Zahlen beziehen sich nur auf die Nachrichtenquelle Fernsehen. In Addition – und damit vom plätschernden #Nachrichtenrinnsal zum reißenden Fluss – kommen hinzu: Smartphones, Tablets, Zeitungen, Radios, Rechner, Laufbänder an Kreuzungen im urbanen Raum und, und, und.
Hmmm, da muss ich mich als Nachrichten-Vermeidungs-Aktivist ja echt nicht wundern. Die Dosis macht das Gift. Wenn Nachrichten zu einem “Much to Much” avancieren, was machen Menschen da? Umschalten oder abschalten, im besten Fall bitte irgendwie den Stall sauber halten.
Und ich stehe mit meinem vermeidenden Userverhalten ja nicht allein da. Die Nutzung des TV-Konsums nimmt stetig ab. Lag die durchschnittliche Fernsehdauer der deutschen Bevölkerung im Jahr 2009 noch bei 212 Minuten am Tag, sinkt sie auf mittlerweile auf 177 Minuten. Tendenz weiterhin fallend. Printmedien werden geschätzt, jedoch wesentlich seltener genutzt als noch vor 10 Jahren. Gut, all diese Zahlen können natürlich auch qualitätsbedingt begründet sein.
ABER(!) und jetzt komme wir wieder zum Vermeidungs-Geschmäckle: Weiterhin auf dem absoluten Vormarsch: Online-Nutzung (Platz 1: natürlich das Smartphone) und Streaming Dienste. Das Siegertreppchen kommt frisch daher, der Top Trend ist das Binge Watching von Serien (was meiner Meinung nach, als vermeidendes Verhalten gilt und die Welt da draußen schön draußen lässt. Sinnloses Checken aller Handy-Apps oder Spiele auf dem Smartphone zu spielen, YouTube-Filmchen gucken, Instagram-Reels gehören natürlich ebenfalls dazu).
All das sind #Vermeidungsstrategien. Ablenkungsmanöver der eigenen Psyche. Die wenigsten Menschen wollen negative Gefühle fühlen müssen. Menschen brauchen eine Form der Gegenwehr bei all den schädlichen und negativen Einflüssen. Ob #BindgeWatching oder Candy Crush der psychischen Gesundheit zuträglich sind, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Mir persönlich ist auf jeden Fall wichtig, den Nachrichtenkonsum so zu regulieren, dass ich ihn ertragen kann. Zur Wahrung MEINER seelischen Gesundheit plane ich zum Beispiel bewusst schöne Dinge. Aktive Unternehmungen. Einen Ausflug, ein Blumenbeet neu bepflanzen, ein Treffen mit Freunden, eine Überraschung für meinen Mann aushecken (obwohl Überraschungen so gar-gar-gar nicht sein Ding sind). Zudem habe ich mir angewöhnt bei meinen Tätigkeiten vom reinen Konsumieren (z.B. inflationäre Handynutzung) ins erfüllendere Produzieren zu wechseln. Selbermachen. Etwas gestalten. Werkeln. Sozusagen vom Arschbacken ins aktive Kuchenbacken zu kommen.
Ich komm klar. Seit Monaten. Mit dieser Hygiene-Strategie:
- Sämtliche Newsticker: off.
- Tagesschau, N-TV: nur gelegentlich.
- Zeitung/ Zeitschrift lesen mit vollem Genuss, Keks, Kaffee und ’n bisschen Zeit
- Bildzeitung (-App): Bin ich wahnsinnig???!!
- Gespräche mit Menschen suchen. Wie siehst du das? Wie geht´s – wie stets?
Und wie so häufig gilt: ich kann die Welt da draußen nicht plötzlich aus dem Stehgreif verändern, aber ich kann verändern, dass es mir in dieser Welt gut geht.
Genau daher dampfe ich die Masse an Nachrichten rigoros ein und fülle meine Freizeit zusätzlich mit Tätigkeiten, die meinen Geist beflügeln oder meinen Körper ins Schwitzen bringen. Mich erreichen Nachrichten so oder so. Bei der kurzen Fahrt im Auto, im Gespräch mit dem Nachbarn, am eigenen PC, beim Wischen übers Smartphone, im Vorbeigehen an der Zeitschriftenauslage an der Tanke oder als laufendes Nachrichtenband an einem Fernsehabend mit der Familie. Das reicht dicke.
Ich bin der Meinung, meine kleine hüstelnde #DeutscheDemokratie braucht mich als handlungsfähigen Menschen. Es braucht Menschen, die den Kopf nicht in den Sand stecken, die sich NICHT mit Nachrichten zumüllen und zermürben lassen, die für sich und für andere sorgen, die mit voller Energie und lebensbejahend (mit)gestalten. Ich bin nun mal ein fröhliches Pflänzchen und das soll auch bitte schön so bleiben.
Und so halte ich es für euch zum Schluss mit einem Zitat von Peter Lustig: Abschalten!
So siehts aus.
Eure Office-Queen
(Das Titelbild wurde KI-generiert).
Office-Queen der STRATEGY-PIRATES®
Judith Baldes
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